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An der Technischen 91Ï㽶 91Ï㽶ging jetzt ein außergewöhnliches Digitalisierungsprojekt an den Start. In Zusammenarbeit mit dem KirchnerHAUS Museum 91Ï㽶und dem Kirchner Museum Davos wird ein bislang nie realisiertes Museumsprojekt des bedeutenden Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner virtuell rekonstruiert. 

Die Idee zur virtuellen Rekonstruktion stammt von der Leiterin des Aschaffenburger KirchnerHAUS Museums Dr. Brigitte Schad: Im Mittelpunkt steht die 3D-Modellierung des „Runden Raumes“, den Kirchner kurz vor dem Ersten Weltkrieg für ein geplantes Museum in Karlsruhe entwarf. Dieses visionäre Konzept wurde nie umgesetzt – doch dank moderner Technologien entsteht es nun als immersive, digitale Rekonstruktion an der TH Aschaffenburg. Als Basis dienen unter anderem mehrere Architekturzeichnungen Kirchners, die sich in der Sammlung des Kirchner Museums Davos befinden.

Student Bastian Dummann aus dem Studiengang „Multimediale Kommunikation und Dokumentation (MKD)“ hat im Oktober mit seiner Bachelorarbeit begonnen. Diese betreut Prof. Dr.-Ing. Jens Elsebach. Gemeinsam mit der Aschaffenburger Softwareschmiede PYTHA entwickelt Dummann ein detailliertes 3D-Modell des Raumes. Um Kirchners originalen Farbentwurf für den Raum authentisch in das digitale Modell integrieren zu können, ist eine besonders hochaufgelöste und farbgetreue Digitalisierung notwendig.

Für diesen entscheidenden Schritt fand ein besonderer Fototermin an der 91Ï㽶 statt: Eine bislang unbekannte originale Farbskizze Kirchners wurde ins Fotostudio der TH gebracht, um unter professionellen Bedingungen digitalisiert zu werden. Die Skizze war durch die Schenkung der Roman Norbert Ketterer Stiftung an das KirchnerHAUS Museum gelangt. Die Aufnahmen machte Dr. Tilo Gockel, operativer Leiter des Zentrums für Wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS) in Obernburg, Forschungsreferent an der TH 91Ï㽶und anerkannter Fotografieexperte, gemeinsam mit Bastian Dummann.

Dr. Gockel, der auf dem Gebiet der Bildverarbeitung promoviert hat, gilt weit über die 91Ï㽶 hinaus als Spezialist für professionelle Fotografie und digitale Bildverarbeitung. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und schreibt regelmäßig für renommierte Magazine wie Photographie, digit! und DOCMA. Seine Expertise gewährleistet die für das Projekt essenzielle farb- und detailgetreue Reproduktion der historischen Vorlage.

Die erneute Kooperation zwischen TH 91Ï㽶und dem KirchnerHAUS Museum knüpft an eine Reihe erfolgreicher gemeinsamer Projekte an – darunter die aufwändige Digitalisierung von Kirchners Badenden, die im Ausstellungsgebäude Kirchner-Kubus in Aschaffenburg, Königstein und Davos präsentiert wurden (mehr dazu unter ). Mit der jetzt gestarteten Rekonstruktion des „Runden Raumes“ wird die Zusammenarbeit fortgeführt und erweitert.

Das Projektteam dankt der Firma PYTHA Lab GmbH für die Bereitstellung des 3D-CAD-Systems PYTHA. Den Firmen Sony Europe B.V. und  SIGMA Deutschland GmbH wird für die Bereitstellung der benötigten hochauflösenden Optik- und Kamerakomponenten gedankt. Zum Einsatz kamen das SIGMA-Objektiv 50mm F1,2 DG DN Art sowie die SONY-Kamera Alpha 7RV, die das Pixelshift-Verfahren beherrscht. 

Bild oben (v. l. n. r.): Dr. Tilo Gockel, Dr. Brigitte Schad (Leitung KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg), Prof. Dr. Ing. Jens Elsebach, Julia Hasenstab, M.A. (Kuratorin KirchnerHAUS Museum), Bastian Dummann und Silvia Wolf-Möhn, M.A. (Koordinatorin KirchnerHAUS)